Prabal Gurung (38) schießt gegen seinen eigenen Berufsstand.
Der nepalesisch-amerikanische Designer meldete sich angesichts der Vorwürfe der sexuellen Belästigung, die gegen Fotograf Terry Richardson erhoben wurden, schon im Oktober zu Wort. „Wir alle haben Stimmen. Wir alle zählen. Was sagt ihr?“, postete Gurung damals auf Instagram und führte weiter aus, dass er selbst Geschichten über die „schrecklichen Taten“ des Fotografen gehört habe.
In einem Interview mit ‚Fashionista‘ erklärte Prabal Gurung jetzt noch einmal, was er mit diesem Post bezwecken wollte. „Meine Frage, die ich bezüglich Terry Richardson via Instagram stellte, drehte sich um das Schweigen und die Mittäterschaft in dieser Industrie“, meinte der Modeschöpfer. „Ich bin schockiert, dass jeder sonst schweigt. Hier geht es nicht darum, andere anzuschwärzen. Es geht darum, wieso Mode – die Branche, die mir alles gegeben hat, was ich wollte – so still und mitwissend ist und Angst hat, den Mund aufzumachen. Ich frage mich, ob es damit zu tun hat, dass wir dieses Bedürfnis haben, dazuzugehören.“
Prabal Gurung selbst schreckt nicht davor zurück, auch mal andere Wege zu beschreiten – das tat er etwa, indem er sich mit dem Plus-Size-Label Lane Bryant zusammengetan hat. „Ich mache nichts, an das ich nicht wirklich glaube. Und ich sah mich verantwortlich, das zu tun und deshalb tat ich das auch“, erklärte er in Bezug auf diese Kollaboration. „Wenn du etwas mit Style machst, hast du auch eine große Verantwortung.“