Für Prabal Gurung (37) ist die Kleidergröße unwichtig.
Der Designer hofft, dass seine Kollegen von der Mentalität wegkommen, Kleidung nur für sehr dünne Frauen zu kreieren und stattdessen – genau wie er selbst – Klamotten für alle Körperformen entwerfen. Schließlich ist Plus-Size-Mode in der Branche momentan gefragt wie nie. Für Prabal gehen Modeschöpfer, die trotzdem starr an kleinen Kleidergrößen festhalten, nicht mit der Zeit.
„Die Definition von Schönheit ist nicht länger Größe 32, 34 oder Size Zero. Schönheit kommt in ganz vielen verschiedenen Größen daher“, betonte der Kreativkopf im Interview mit der ‚Los Angeles Times‘. „Nicht Teil der Konversation über Vielfalt und Inklusivität zu sein, ist einfach unharmonisch, realitätsfern und altmodisch.“ Abgesehen davon macht es allein finanziell Sinn, sein Angebot um Plus Size zu erweitern, wie der gebürtige Singapurer bestätigte: „Das ist ein 20-Milliarden-Dollar-Business und es wächst immer noch. 67 Prozent der amerikanischen Frauen befinden sich in dieser Kategorie und wir beklagen uns darüber, dass der Einzelhandel dahinschwindet. Für mich ist das pure, einfache Logik.“
Deshalb ist es für ihn auch unverständlich, wie sehr sich die Modeindustrie trotz dieser Zahlen und Erfolge weitestgehend gegen diese Entwicklung sperrt. „Es überrascht mich wirklich, wie engstirnig unsere Branche in dieser Hinsicht immer noch ist. Ob man es mag oder nicht, unsere Branche hat eine Herdenmentalität. Wir haben Angst davor, Risiken einzugehen, wir haben Angst davor, unseren Instinkten zu folgen, weil eine Handvoll Kritiker und stilprägende Personen eventuell nicht der gleichen Meinung sein könnten oder man ausgestoßen werden könnte“, seufzte Prabal Gurung.