LVMH hat die neue Welle geschlechtsneutraler Mode im Auge.
Der Modekonglomerat verleiht jedes Jahr einen Preis an aufstrebende Designer und die Shortlist sieht nun auch Label, die gleichzeitig Damen- und Herrenmode bedienen. Louis-Vuitton-Vizepräsidentin Delphine Arnault (42) begutachtete mit ihrem Komitee 1.300 Bewerbungen und bemerkte diesen Trend: „Wir möchten so viel Vielfalt wie möglich vorstellen, ob nun in den Kategorien oder was den Stil betrifft“, erklärt die Französin der amerikanischen ‚Vogue‘. „Es ist schön, wenn man neue Länder in der Mode begrüßen kann, in diesem Fall sind es Polen und Norwegen. Aber bei dem Preis geht es zuallererst um das individuelle Talent und das kreative Potential.“
Doch die neue Richtung wird gesehen. „Geschlechtsneutrale Mode gab es schon früher, aber sie nimmt immer mehr zu, deshalb reflektiert der Preis diese neue Entwicklung in der Mode“, fügt sie in einem Interview mit ‚WWD‘ hinzu. „LVMH möchte Kreativität in der Mode feiern, egal in welcher Kategorie sie stattfindet. Die geschlechtsneutralen Marken, die wir ausgewählt haben, müssen allerdings Qualitätskleidung produzieren. Einige unserer Designer wie J.W. Anderson haben diesen geschlechtsneutralen Trend vorangebracht.“
Acht Damenmode-Label stehen auf der Shortlist, dem folgen sechs Herrenmodelabel, vier Unisex-Marken und zwei Label, die gleichzeitig Herren- und Damenmode liefern. Zu den Kandidaten gehört auch das Label Charles Jeffrey Loverboy.
Der LVMH-Preis für junge Designer wird am 13. Juni in Paris verliehen und ist mit umgerechnet 243.000 Euro dotiert.