Bild von Carol Lim und Humberto Leon

Humberto Leon (42) bedauert die gesellschaftliche Entwicklung in Bezug auf die Behandlung der LGBTQ-Gemeinde.

Der Modeschöpfer ist gemeinsam mit seiner Geschäftspartnerin Carol Lim Kreativchef der Modemarke Kenzo. Vor über 20 Jahren hatte er sein Coming-Out gegenüber seiner Familie – ein Schritt, der nicht einfach gewesen war, denn ursprünglich hätten sich seine Eltern Vorwürfe gemacht. Doch nach und nach haben sie nicht nur seine Sexualität akzeptiert: Vor allem seine Mutter sei heute eine leidenschaftliche Aktivistin für die Rechte von Schwulen und Lesben. Das ist nicht selbstverständlich – vor allem nicht in einem Zeitalter wie dem heutigen, das Humberto wie ein Rückschritt vorkommt.

Durch die Ernennung Donald Trumps (71) zum Präsidenten der USA sorgt er sich, dass viele Kämpfe und Errungenschaften der Vergangenheit vergebens gewesen sein könnten. Dies hat er in einem offenen Brief beklagt: „Vor ein paar Jahren haben wir noch das Recht gefeiert, heiraten zu dürfen, und das völlig unabhängig von unserer sexuellen Orientierung. Doch der Bestand dieses Fortschritts, für den wir so hart gekämpft haben, ist nicht mehr sicher. Es ist verrückt, wie schnell sich die Dinge geändert haben. Wir verlieren den Schutz für Transgender-Schüler. Die Regierung hat einen Erlass unterzeichnet, der es erlaubt, Menschen landesweit nur wegen ihrer sexuellen Orientierung oder ihres Geschlechts zu diskriminieren. Sie wollen uns holen, ja, auch mich. Wir verlangen ja nicht einmal eine Sonderbehandlung. Wir wollen nur gleich behandelt werden.“

Doch die Rechte der LGBTQ-Gemeinde sind nicht das einzige Thema, das ihm quer im Magen liege – auch die Rechte der Frauen seien unter Trumps Führung in Gefahr. Die einzige Möglichkeit, sich dem entgegenzustellen, sei, weiterhin den Mund aufzumachen und für das einzustehen, woran man glaube, so Humberto Leon.