Bild von Alfonso Cuaron

Regisseur Alfonso Cuarón (57) ist nicht der einzige Filmschaffende, der erbost ist über aktuelle Entscheidungen der Academy.

Ohne Kamera geht es nicht

Alfonso Cuarón ist außer sich. Der Filmemacher hat mit seinem Epos ‘Roma’ einen der besten Filme des vergangenen Jahres geschaffen und kann sich Hoffnungen auf mehrere Oscars machen. Doch allzu sehr freut sich Alfonso gar nicht auf die Verleihung, die am 24. Februar in Los Angeles ausgetragen werden soll. Die Veranstalter haben sich nämlich entschieden, dass die Trophäen für den besten Schnitt, die beste Kamera, den besten Live-Action-Kurzfilm und das beste Make-up nicht übertragen, sondern stattdessen während den Werbeunterbrechungen vergeben werden soll. Zahlreiche Cutter, Kameramänner und weitere Filmschaffende haben sich über diese Entscheidung bereits erbost. Die Academy wolle damit lediglich sicherstellen, so erklärte ein Sprecher, dass die Veranstaltung nicht länger als drei Stunden dauere. Doch da müsse es andere Wege geben, meint Alfonso. Einen derart respektlosen Umgang mit Künstlern wolle er nicht hinnehmen.

Respektloser Umgang mit Künstlern

In einem Statement schreibt Alfonso Cuarón, dessen Film ‘Roma’ auch für die beste Kameraarbeit nominiert ist: „In der Geschichte des Kinos sind Meisterwerke ohne Ton und ohne Farben entstanden, ohne Geschichten, ohne Schauspieler, und ohne Musik. Kein einziger Film hat jemals ohne Kamera und ohne Schnitt existiert.“ Sein geschätzter Kollege Guillermo Del Toro (54) fügt hinzu: „Wenn ich das mal sagen darf: Mir würde im Traum nicht einfallen vorzuschlagen, welche Kategorien man herausschneiden sollte, aber Kamera und Schnitt sind wirklich im Herzen unserer Kunst. Die sind nicht vom Theater oder von der Literatur übernommen worden: sie sind das Kino selbst.“ Auch ‘Wonder Woman’-Regisseurin Patty Jenkins (47) rebelliert gegen die Entscheidung der Academy. Ob sie ihre Entscheidung ändern werden?

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