Bild von Teddy Quinlivan

Teddy Quinlivan (23) will nicht länger schweigen.

Das Model, das 2015 von Mode-Ikone Nicolas Ghesquière (46) entdeckt wurde und sich 2017 als Transgender outete, nahm jüngst an einer Diskussionsrunde zum Thema „Sexuelle Gewalt in der Modewelt“ teil und ließ keinen Zweifel daran, dass die Branche der perfekte Ort für Täter sei.

Ans Publikum gerichtet beschreibt Teddy den Status Quo der Fashionindustrie: „Es geschehen sexuelle Übergriffe, die einfach verschwiegen werden, weil wir in einer kreativen Branche arbeiten. Weil wir Kreative sind, sind wir sexuell freizügig, also zählen sexuelle Übergriffe nicht. Ist doch nicht schlimm, wenn er dich anfasst! Du hast dafür unterschrieben – du musst deine Klamotten für das Foto ausziehen.“

Dabei ist Teddy Quinlivan nicht nur Anklägerin, sondern auch selbst Opfer. Die Amerikanerin erzählte: „Ich wurde während der Arbeit sexuell belästigt, außerhalb der Arbeit von Kollegen und auch schon auf einem Date.“ Dabei kann die Berufsschönheit sehr wohl zwischen einem Übergriff und einer versehentlichen Berührung unterscheiden, wie sie verdeutlichte. „Klar passiert es, dass mich jemand berührt und nichts Sexuelles dahintersteckt. Wenn jemand ein Riemchen gerade rücken muss und dabei aus Versehen gegen meine Brust kommt. Das ist doch kein Ding! Aber es kam auch schon vor, dass Leute mir unter die Unterwäsche gegangen sind, um mich zu betatschen.“

Ob die sexuellen Übergriffe in der Modebranche jedoch jemals so offen angeprangert werden, wie derzeit in Hollywood, zweifelt Teddy Quinlivan stark an – ihrer Meinung nach „führen viele sexuelle Übergriffe zu großen Chancen [für die Opfer], was komplett krank, schrecklich und ekelerregend ist“, schloss das Model seinen Vortrag.