Stefano Gabbana (55) bedauert die neuesten Entwicklungen in der Modebranche.
Der Designer gehört zusammen mit seinem Geschäftspartner Domenico Dolce zu den führenden Köpfen der Fashionindustrie und er sieht große Veränderungen in der Mode, die ihn nicht gerade froh stimmen.
„Es gibt keine richtigen Modedesigner mehr“, beklagte sich der Italiener gegenüber der britischen ‚Vogue‘. „Es geht nur noch um das Geschäft und das Marketing. Herr Saint Laurent ist schon eine Weile tot, ebenso Christian Dior. Es gibt keine Designer mit einer persönlichen Geschichte mehr. Das sind leblose Kollektionen. Das ist gefährlich.“
Eine Tendenz, die Stefano mit Sorge betrachtet, ist die Besetzung der Kreativposten bei den großen Labels. Es werden überwiegend junge Designer geholt, um die alten Muster zu durchbrechen. Aber das könne auch nach hinten losgehen: „Die großen Firmen holen sich einen neuen Designer für ein altes Label. Sie denken, dass es eine clevere Strategie ist, aber das ist es nicht. Denn man nimmt den Leuten damit die Möglichkeit, zu wachsen. Ich wurde nicht als Dolce & Gabbana geboren. Wir starteten vor 35 Jahren mit zwei Millionen Lire, das sind heute 1000 Euro, wir haben langsam Geschichte gemacht. Wir machten Fehler, es war mal gut, mal schlecht, aber es war unsere Geschichte. Man kann einem Kind nicht gleichzeitig beibringen zu schreiben, zu singen, zu sprechen und zu springen. Erst Stück für Stück kann es sich zu einem Genie entwickeln. Oder auch nicht. Wenn man nicht anfangen darf, kann man auch nicht zu jemandem werden“, philosophierte Stefano Gabbana.