Bild von Sibel Kekilli

DE Deutsche Promis – Sibel Kekilli (43) möchte nicht schweigen, wenn Menschen attackiert werden. Die Schauspielerin (‚Game of Thrones‘) findet es besorgniserregend, dass die Welt immer populistischer wird. Dagegen müsse man etwas tun und den Mund aufmachen.

Nicht aus den Fehlern gelernt

Sie sieht auch ein mangelndes Geschichtsbewusstsein als Grund: „Ich glaube, die Geschichte zeigt, dass wir Menschen offenbar nicht aus unseren Fehlern lernen: Ob es Antisemitismus, Rassismus oder Diskriminierung ist“, erklärte der ehemalige ‚Tatort‘-Star gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Toleranz und Empathie würden immer weniger. „Es scheint ganz offenbar salonfähig geworden zu sein, Menschen zu attackieren, die in irgendeiner Art und Weise vom eigenen Lebensentwurf abweichen.“ Gegen den Rechtsruck müsste man etwas tun und nicht hilflos dabeistehen. „Wenn Sie sich auf der Welt und in der Politik umschauen: Überall wird gerade nach rechts gewandert. Das macht mir wirklich Angst.“ Momentan gibt sie am Berliner Ensemble ihr Bühnendebüt und hat sich auch ein Stück ausgesucht, das zu ihren Bemerkungen passt. Es ist die Inszenierung von Michel Friedmanns Buch ‚Fremd‘, der dort über seine jüdische Kindheit im Nachkriegsdeutschland berichtete.

Sibel Kekilli engagiert sich für Frauenrechte

Sibel Kekilli war schon immer jemand, die sich engagiert hat und ihre Prominenz als Plattform nutzt. Seit 2004 ist sie als Botschafterin der Frauenrechtsorganisation ‚Terre de Femmes‘ unterwegs. „Mit Frauen in aller Welt in Kontakt zu treten, ihre Probleme, Ängste und Sorgen zu hören, ist mir wichtig“, erklärte sie gegenüber ‚Bunte Quarterly‘ ihr Engagement. „Wir erleiden alle die gleichen Verletzungen. Egal ob wir in Armut oder in Wohlstand leben: Jede Frau auf der Welt kennt es, dass ihre Grenzen überschritten werden.“ Die ehemalige ‚Tatort‘-Kommissarin hat selbst bittere Erfahrungen gemacht. „Ich habe auch am Set schon Übergriffe erlebt, habe auch um Hilfe gebeten, aber da erntet man oft nur Achselzucken.“ Sibel Kekilli wünscht sich da auch größeren Zusammenhalt unter Kolleginnen und Solidarität.

Bild: Dave Bedrosian/Geisler-Fotopress/picture-alliance/Cover Images