Bild von Sara Doorsoun

(Cover) – DE German Stars – Sara Doorsoun (27) hat als Nationalspielerin in der deutschen Frauen-WM eine wichtige Vorbildfunktion. Dass ihre Mutter aus der Türkei und ihr Vater aus dem Iran stammt, spielt sie für als deutsche Bürgerin, Sportlerin und Mensch aber keinerlei Rolle. Gleichzeitig ist sie sich der Probleme bewusst, die jungen Muslima begegnen, wenn sie Fußball spielen wollen.

Wie man sich fühlt

Im Gespräch mit der ‘Augsburger Allgemeinen’ macht Sara deutlich, dass sie über ihren Migrationshintergrund kaum nachdenke – warum sollte sie auch? Die Sportlerin erklärt: „Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich mich absolut deutsch fühle und da kann ich mich zu 100 Prozent mit identifizieren. Natürlich: Meine Mama kommt aus der Türkei, mein Papa aus dem Iran und aufgrund des Turniers bekomme ich gerade sehr viele positive Resonanz aus dem Iran, die ich davor in dieser Form nicht hatte.“ Für Sara gehe es um den Sport, der vielen Menschen erst zeigen könne, wie viel in ihnen stecke und wozu sie in der Lage seien: „Es ist aber nicht meine Aufgabe, ein Urteil anzustellen, warum so wenige Spielerinnen mit Migrationshintergrund hier dabei sind.“

Glück gehabt

So kam es, dass sich Sara Doorsoun erst im vergangenen Jahr darüber bewusst wurde, wie schwer muslimische Mädchen es haben, wenn sie Fußball spielen wollen, denn der Sport werde von ihrer Familie oft nicht akzeptiert. Das habe Sara erst begriffen, als sie ein Fußballcamp für Mädchen besucht habe: „Da spielten viele Mädels mit Migrationshintergrund mit, und mir wurde klar, dass es nicht selbstverständlich war, dass ich Fußball spielen durfte. Dann habe ich mit meinem Vater darüber länger geredet: Ich bin ihm wirklich dankbar, dass ich zum Glück so erzogen wurde, dass ich den Sport machen konnte, den ich so gemocht habe. Ich weiß, dass es anders sein kann.“

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