Saint Laurent soll seine neuen Werbeaufnahmen zurückziehen.
Die sehr sexuellen Bilder der Kampagne des französischen Modehauses, die Anthony Vaccarellos (34) erste Kollektion als Chefdesigner bewirbt, zeigen extrem dünne Models in Netzstrumpfhosen und Rollschuhen. In einer Aufnahme lehnt ein Model mit dem Gesicht auf einem Hocker, den Po hoch in die Luft gereckt; auf einem weiteren Foto sieht man hauptsächlich die gespreizten Beine einer Frau, die sich lasziv zurücklehnt.
Das kritisierte die französische Rundfunk-Behörde ‚Autorité de régulation professionnelle de la publicité‘ (ARPP) jetzt scharf und forderte das Label dazu auf, die entsprechenden Bilder zu ändern. Der Werberat prüft in Frankreich, ob Inhalte zu anstößig für die Öffentlichkeit sind. Genau das ist augenscheinlich der Fall bei der Kampagne von Saint Laurent. Über 50 Beschwerden bekam die Organisation aufgrund der „frauenverachtenden“ Bilder, die eine „Aufforderung zur Vergewaltigung“ darstellten.
„Ich bin mir nicht sicher, dass sich die weiblichen Kundinnen damit assoziieren wollen“, äußerte sich ARPP-Geschäftsführer Stephane Martin in einer Pressemitteilung zu den kontroversen Aufnahmen. „Wir hatten vor einem Jahrzehnt schon mal eine ähnliche Art von Porno-Chic [in der Modebranche] und jetzt kommt das auf einmal wieder. Das ist inakzeptabel.“
Gegenüber ‚The Hollywood Reporter‘ führte er die Probleme mit den Bildern, die das Fotografenduo Inez Van Lamsweerde und Vinoodh Matadin geschossen hat, weiter aus. „[Diese Fotos] deuten eine Idee von sexueller Unterwerfung an, spielen sexistische Stereotypen herunter und werden in diesem Sinne ziemlich sicher das öffentliche Empfinden schocken“, erklärte er dem Magazin. „Wir haben YSL dazu aufgefordert, alles mögliche zu tun, um die Verbreitung dieser Kampagne zu stoppen.“