Nicolas Ghesquiere (45) stellt hohe Ansprüche an sich.
Der französische Modeschöpfer wurde im Alter von gerade mal 25 Jahren zum Kreativchef des Luxus-Labels Balenciaga ernannt und ist inzwischen bei Louis Vuitton am Steuer. Eine Zutat seines Erfolgsrezepts ist Ehrgeiz – und von dem hat Nicolas schon fast zu viel, wie er im Gespräch mit ‚harpersbazaar.com‘ zugab.
„Man läuft Gefahr, sich selbst zu unterdrücken. Wenn ich mich nicht ständig selbst überrasche, fühle ich mich schlecht“, seufzte der Fashion-Guru. Deshalb sei er auch ein echter Workaholic: „Wenn ich abends nach Hause komme und sehe, was ich im Laufe des Tages alles geschafft habe, bin ich super happy. Ich fühle immer noch dieselben Dinge, die ich ganz am Anfang fühlte.“
Dass er bei Balenciaga schon so früh eine Chance als Designer bekam, weiß Nicolas natürlich zu schätzen, allerdings weiß er im Nachhinein, dass er und das Pariser Label nicht ganz auf einer Wellenlänge waren. „Ich habe mich darin verloren. Manchmal dachte ich, das das Unternehmen ich sei, dass es mir gehört. Es war kein Vermächtnis mehr, wir waren ein und dasselbe Objekt, wir teilten eine DNS. Dann merkte ich, dass ich falsch lag: Es war eine Ehe, die zerbrechen konnte. Ich war glücklich, litt aber auch, weil ich mir nicht sicher war, ob ich gefangen oder frei war.“
Heute fühlt sich Nicolas Ghesquiere wohl in seinem Job bei Louis Vuitton – auch wenn er sich selbst immer wieder unter Druck setzt.