Bild von Models bei Malaikaraiss

Malaikaraiss verbindet für die Saison Frühjahr/Sommer 2018 gekonnt Feminines mit dem Maskulinen.

‚The World Deserves Flowers‘ heißt die aktuelle Kollektion des Berliner Labels, die am Mittwoch [5. Juli] auf der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin präsentiert wurde. Blumen sind, wie es vielleicht anfangs scheinen mag, nicht das vorrangige Thema. Zwar gibt es zwei Kleider mit floralen Prints, doch dominiert die Linie etwas anderes: der Kontrast männlicher und weiblicher Elemente.

So sieht man einen schwarzen Zweiteiler mit tiefem Dekolleté, ein weißes Hemd zu einer schwarzen Anzughose und einen Trenchcoat und daneben helle leichte Röcke und Kleider aus Seide. Alles ist erlaubt, alles ist möglich.

Die Kollektion soll die Sehnsüchte unserer heutigen Zeit, „in der die Gesellschaft von Schnelllebigkeit, ja sogar politischen Konflikten gezeichnet ist“, reflektieren. „Wir wünschen uns ruhige Momente voll Frieden, möchten Freiheit spüren und Liebe fühlen“, so ein Statement von Malaikaraiss.

Diese Freiheit konnte man auch in der Fashion Show selbst sehen, die nicht nach dem gängigen Prinzip funktionierte. Zwar wurden am Anfang alle Models den u-förmigen Laufsteg entlang geschickt, doch danach passierte etwas, das nur wenige gleich bemerkten:

Die Models reihten sich in aller Ruhe am Anfang des Catwalks auf und standen einfach nur da. Den Gästen der Schau wurden Drinks gereicht und man sollte aufstehen und sich selbst ein Bild der Kollektion machen. Aktiv statt passiv, stehend statt sitzend. Es glich fast einer Performance, die ihre Anfänge in den Siebzigern hatte, wo Zuschauer etwas tun müssen und dadurch selbst zum Akteur und in weiterer Folge zum Kunstwerk werden. Mode trifft Kunst trifft Politik. A Summer of Love, wie Malaikaraiss schrieb.