Bild von Karl Lagerfeld

Ist Chanel rassistisch?

Am Dienstag [16. Mai] postete der amerikanische Make-up-Künstler Jeffree Star ein Foto eines schwarzen Bumerangs mit dem berühmten Logo des französisches Luxuslabels, dazu schrieb er: „Ich habe so viel Spaß mit meinen neuen #Chanel Bumerang!“ Das Bild wurde schnell weltweit geteilt – und entfachte dabei auch eine hitzige Debatte. Doch nicht etwa wegen des horrenden Preise von schlappen 1.300 Euro für ein Wurfgerät aus Holz: Angeblich habe sich Chanel der kulturellen Aneignung schuldig gemacht.

Der Bumerang sei ein Symbol der bis heute in Australien benachteiligten Aborigines, das Gerät wurde ursprünglich von ihnen als Waffe benutzt. Nayuka Gorrie, selbst Aborigine und Aktivistin für ihr Volk, twitterte das Bild des Chanel-Bumerangs und schrieb auf ironische Weise: „Wenn ich an die Kultur der Aborigines denke, dann denke ich an Chanel. Habe mich dazu entschieden, die nächsten drei Jahre zu sparen, damit ich via Chanel eine Verbindung zu meiner Kultur finde.“

Chanel reagierte auf die Vorwürfe und veröffentlichte ein offizielles Statement: „Chanel fühlt sich extrem dazu verpflichtet, alle Kulturen zu respektieren und bereut es zutiefst, dass sich manche angegriffen fühlen“, heißt es da. „Die Inspiration stammt von Freizeitaktivitäten aus allen Teilen der Welt, unser Ziel war es nicht, die Kultur der Aborigines und ihre Bedeutung in Bezug auf den Bumerang als kulturelles Objekt zu verunglimpfen. Diese Objekt war Teil unser Sportlinie.“

Tatsächlich gehört der Bumerang zu Chanels Sportswear-Kollektion für Frühling 2017, dazu zählen auch ein Tennisschläger, Tennisbälle und ein Paddle Board. Aktuell kann man den Bumerang noch immer auf der Webseite des Hauses erwerben.