Bild von Bruce Springsteen

DE Showbiz – Bruce Springsteen (70) hatte seinen Song ’41 Shots (American Skin)‘ bereits 1999 aufgenommen. Geschrieben hatte er das Werk über einen Immigranten, der von der Polizei ermordet wurde. ’41 Shots‘ ist derzeit so aktuell wie je, wurde doch erst am 25. Mai ein unbewaffneter Afroamerikaner von einem Polizisten ermordet.

Schweigen und Gewicht

Dabei handelt es sich um George Floyd, dessen Tod zu zahlreichen Protesten weltweit geführt hat. In seiner Radiosendung auf ‚SiriusXM‘ spielte Bruce seinen Song am Mittwoch (3. Juni). Acht Minuten dauert der Track – genau so lange, wie der Polizist auf dem Hals George Floyds kniete und ihn damit erstickte. Den Vorfall nannte Bruce „visuelles Lynching des 21. Jahrhunderts“: „Dieser Song ist fast acht Minuten lang. Genauso lange dauerte es, bis George Floyd gestorben ist, nachdem das Knie eines Polizisten aus Minneapolis auf seinen Hals drückte. Das ist eine lange Zeit. So lange bat er um Hilfe und sagte, er könne nicht atmen. Die Antwort des Beamten bestand aus nichts außer Schweigen und Gewicht. Dann hatte er keinen Puls mehr. Trotzdem ging es immer weiter.“

Bruce Springsteen hat keine Hoffnung

Die Proteste unterstütze Bruce, wie er indirekt erklärte: „Auch heute noch werden unsere schwarzen Mitbürger ohne Grund von unserer Polizei auf den Straßen von Amerika getötet. Während ich hier spreche, steht das ganze Land in Flammen und alles ist Chaos.“ Ein Ende des Rassismus in den Vereinigten Staaten sei so schnell nicht zu erwarten, mahnte Bruce und spielte zu diesem Anlass einen der „düstersten Songs im Musikkatalog der USA“: Billie Holidays ‚Strange Fruit‘. „Der Song handelt von den Lynchmorden an schwarzen Amerikanern, die nach dem Wiederaufbau bis ins 20. Jahrhundert stattgefunden haben. Wir werden noch immer verfolgt – Generation nach Generation – von unserer Ursünde, der Sklaverei. Es ist das größte Problem in der amerikanischen Gesellschaft, das nie angesprochen wurde. Dieses Gewicht wird schwerer und schwerer mit jeder Generation. In diesen gewalttätigen, chaotischen Wochen auf den Straßen Amerikas sehe ich kein Ende.“