Bild von Woody Allen

Regisseur Woody Allen (83) will Amazon per Klage dazu bringen, seinen aktuellen Film ‘A Rainy Day in New York’ zu veröffentlichen. Dazu sei das Unternehmen vertraglich verpflichtet.

Woody wehrt sich

Woody Allen ist sauer auf Amazon. Der Filmemacher (‘Midnight in Paris’) war 2017 einen Deal mit Amazon eingegangen. Das Unternehmen einigte sich mit dem legendären Regisseur darauf, vier Filme von ihm zu finanzieren und zu veröffentlichen. Zuvor hatte Amazon bereits Woodys Serie ‘Crisis in Six Scenes’, die Komödie ‘Café Society’ und das Melodram ‘Wonder Wheel’ vertrieben. Der erste Film des neuen Deals, ‘A Rainy Day in New York’, wurde abgedreht, von Amazon aber bislang nicht veröffentlicht – und Amazon scheint auch kein Interesse daran zu haben, den Streifen zu zeigen. Grund dafür sind 25 Jahre alte Vorwürfe gegen Woody Allen, dessen Tochter Dylan behauptet, sie sexuell missbraucht zu haben. In den frühen 90er Jahren untersuchten zwei unabhängige Behörden die Vorwürfe und befanden Dylan als unglaubwürdig. Woody wurde von zwei Gerichten freigesprochen. Doch im Zuge von #MeToo ist es Amazon zu heikel, weiterhin mit dem Filmemacher assoziiert zu werden. Das sei jedoch nicht rechtens, findet Woody Allen.

Wird der Film jemals gezeigt?

In seiner Klageschrift heißt es: „Der Deal bestand darin, die Allen-Filme zu finanzieren, eine Minimum-Zahlung an die Produktionsgesellschaft Gravier zwischen 65 und 70 Millionen Euro zu entrichten, Gravier weitere Zahlungen zu überweisen, die sich nach dem Erfolg der Filme richten, und die besagten Filme zu vertreiben.“ Indem Amazon ‘A Rainy Day in New York’ nicht veröffentliche, würden sie den Vertrag verletzen. Zudem habe der Regisseur den Film selbst finanzieren müssen, nachdem sich Amazon bereits an den Kosten für die Produktion nicht habe beteiligen wollen. Woody Allen klagt daher auf 65 Millionen Euro.

In der romantischen Komödie sind unter anderem Selena Gomez (26), Jude Law (46), Timothée Chalamet (25) und Elle Fanning (20) zu sehen. In der Klageschrift heißt es weiter: „Amazon hat versucht, die Entscheidung damit zu rechtfertigen, einen 25 Jahre alten, haltlosen Vorwurf heranzuziehen. Diese Vorwürfe gegen Mr. Allen waren Amazon und der Öffentlichkeit vor Vertragsschluss bereits bekannt. Das ist kein Grund für Amazon, den Vertrag zu terminieren.“ Das Unternehmen hat sich zu der Klage noch nicht geäußert.

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