Bild von Woody Allen

DE Showbiz – Woody Allen (83) war 2017 einen Deal mit Amazon eingegangen. Das Unternehmen einigte sich mit dem legendären Regisseur darauf, vier Filme von ihm zu finanzieren und zu veröffentlichen. Der erste Streifen des neuen Deals, ‚A Rainy Day in New York‘, wurde abgedreht, von Amazon aber bislang nicht veröffentlicht – und Amazon scheint auch kein Interesse daran zu haben, ihn zu zeigen.

Schnee von gestern

Woody denkt, #MeToo sei der Grund, weshalb Amazon den Vertrag mit ihm nicht erfüllt habe. Vor 25 Jahren hatte die Adoptivtochter des Filmemachers, Dylan Farrow, behauptet, Woody habe sie als Kind sexuell missbraucht. Zwar war der Regisseur in den 90er Jahren bereits von zwei unabhängigen Behörden untersucht und die Vorwürfe in diesem Zuge als unglaubwürdig eingestuft worden, sodass es nie zu einem Verfahren kam, allerdings sind eben jene Vorwürfe im Zuge der #MeToo-Bewegung wieder laut geworden. Den Vertrag deswegen aufzulösen, sei nicht rechtens gewesen, so Woody Allen.

Unbedachte Worte

In einer Antwort von Amazon, die ‚The Blast‘ vorliegt, rechtfertigt sich das Studio nun damit, dass nicht etwa die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs zur Vertragsauflösung geführt hätten, sondern Kommentare, die Woody Allen über Harvey Weinstein (67) geäußert habe. Über die Vorwürfe des Missbrauchs sei Amazon bereits informiert gewesen, bevor sie den Vertrag mit dem Filmemacher eingegangen seien. Woody hatte bezüglich #MeToo gegenüber der ‚BBC‘ gesagt: „Das ganze Harvey-Weinstein-Ding ist sehr tragisch für alle Beteiligten. Tragisch für die armen Frauen, die involviert sind, traurig für Harvey, weil sein Leben so kaputt ist. Du willst nicht, dass das jetzt zu einer Hexenjagd ausartet, indem jeder Angestellte, der einer Frau im Büro zublinzelt, sofort einen Anwalt anrufen muss. Das ist auch nicht richtig.“ Woody Allen hatte sich für den Kommentar wenig später entschuldigt und Harvey Weinstein als kranken Mann bezeichnet.

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