Bild von Thomas Gottschalk

DE Deutsche Promis – Thomas Gottschalk betritt am 25. November zum allerletzten Mal die große TV-Bühne, um sich mit einer letzten Ausgabe von ‘Wetten, dass..?’ zu verabschieden – der Show, die er prägte wie kein anderer Moderator. Er sei nicht mehr zeitgemäß, konstatierte der 73-Jährige im Vorfeld, und vielleicht gilt das gleiche für seine berühmte Show.

Genug provoziert

„Bevor ich nur noch Shitstorms erzeuge, weil ich Frauen ans Knie fasse, höre ich lieber auf“, sagte Thomas Gottschalk Wochenzeitung ‘Die Zeit’ und kokettierte einmal mehr mit seinem Image als politisch Unkorrekter, der mit seinen launigen Spontanscherzen heutzutage sensible Gemüter erregt, während man doch früher seinen bisweilen provokanten Witz schätzte. Kürzlich gestand er der ‘Apotheken Umschau’, sein gefühltes Alter sei „14, also im pubertären Bereich“. Der aktuelle Zeitgeist rufe in ihm „eine gewisse Ängstlichkeit“ hervor, gestand er ‘Zeit’-Chefredakteur Giovanni Di Lorenzo: „Ich gelte ja inzwischen als der Vater des Herrenwitzes, was ich nie sein wollte. Seit einer gewissen Zeit werde ich als alter, weißer Mann gesehen, der nichts begriffen hat. Ich will nicht auffällig werden auf meine alten Tage. Nach dem Motto: Er hat wieder dummes Zeug erzählt. Aber es ist eigentlich kein dummes Zeug, weil alles, was ich sage, aus meiner Sozialisierung heraus gewachsen ist. Und die ist eben anders als heute“, erklärte er. Darum sei es Zeit zu gehen, und das ZDF habe ihn auch nicht aufhalten wollen: „Aber es ist nicht so, dass das ZDF mir jetzt hinterherläuft und sagt, um Gottes willen, du kannst dich doch noch nicht verabschieden. Wenn das passiert wäre, hätte ich vielleicht gesagt: Also gut, dann mache ich noch eine Sendung.“

Thomas Gottschalk wollte keine vorgegebenen Texte

Als man ihm 2009 Michelle Hunziker an die Seite stellte, fand Thomas Gottschalk schnell Freude daran, sich mit der schönen Italienerin die Bälle zuzuspielen, aber bald „wurden feste Texte auf Karteikarten angefordert, nichts Spontanes mehr, eher eine Parallelmoderation. Das ist etwas, was ich weder wollte noch brauche“, betonte der TV-Star, der sich gut vorstellen kann, dass man ihn in einem anderen Format wiederbegegnen wird. Doch er betonte: „Ich werde aber nicht in den Dschungel gehen oder ins Sommerhaus der Stars einziehen.“ Über seine eigene Show sagte er versöhnlich: „Ich habe mit meinen Samstagabenden niemanden klüger oder besser gemacht, aber ich habe Menschen entkrampft – und es geschafft, dass Enkel und Großväter zusammen auf dem gleichen Sofa saßen, wie sie es heute nicht mehr tun.“ Am 25. November kann Thomas Gottschalk seine alten und jungen Fans ein letztes Mal zum alten Samstagabend-Ritual versammeln.

Bild: Peter Kolb/picture-alliance/Cover Images