Bild von Xavier Naidoo

DE Deutsche Promis – Es war in den letzten Jahren weniger seine Musik als vielmehr Verschwörungsglaube, Homophobie und Antisemitismus mit denen Xavier Naidoo (50) in Deutschland Schlagzeilen machte. Schließlich flog der Sänger (‚Dieser Weg‘) aus der Jury bei ‚DSDS‘. Niemand mochte mehr mit ihm zusammenarbeiten.

„Habe mich instrumentalisieren lassen“

Das war keine Phase — schließlich verstieg sich der Star jahrelang in wilde Verschwörungstheorien und schockte mit rechten Aussagen. Doch jetzt die Überraschung: Auf Social Media teilte Xavier am Dienstag (19. April) ein Video, indem er Abbitte leistet und gesteht, dass er sich in den letzten Jahren in seinem Weltbild verrannt habe. „Ich war von Verschwörungserzählungen geblendet und habe sie nicht genug hinterfragt, habe mich zum Teil instrumentalisieren lassen“, erklärt er im dreiminütigen Clip. „Bei der Wahrheitssuche war ich wie in einer Blase und habe mich manchmal vom Bezug zur Realität entfernt.“ Er habe dabei Dinge gesagt und getan, die er heute bereue.  

Die Öffentlichkeit traut Xavier Naidoo (noch) nicht

Grund für den Sinneswandel ist laut Xavier Naidoo der Krieg in der Ukraine. Der Musiker ist mit einer Ukrainerin verheiratet, und die Invasion der russischen Truppen habe bei ihm zu einem Umdenken geführt, nachdem er Geflüchteten geholfen hat. Inwiefern ihm die späte Einsicht jetzt hilft, wird sich wohl erst mitttelfristig zeigen. Bei seinem Clip auf Instagram hat der Sänger die Kommentarfunktion auf jeden Fall vorsorglich abgeschaltet, und auf Twitter — hier trendete Xavier am Mittwochmorgen auf Platz 1 — zeigt man sich skeptisch.

So fragt sich Julius Geiler, Rechtsextremismus-Experte des ‚Tagesspiegels‘, „ob man massig Antisemitismus, Homophobie und Verschwörungsmythen in einem dreiminütigen Instagram-Video wieder glattbügeln kann.“ Andere weisen daraufhin, dass der Star ja nicht erst seit Corona mit rechtem Gedankengut auffällt. Viele vermuten, es seien vor allem Geldsorgen, die ihn dazu zwingen, den Geläuterten zu geben. Eines scheint klar: Über ein Jahrzehnt Schwurbeln kann Xavier Naidoo nicht einfach mit einem Video ungeschehen machen.

Bild: Henning Kaiser/picture-alliance/Cover Images