Bild von Max Herre

DE German Stars – Max Herre (46), ehemaliger Frontmann der Band Freundeskreis (‚Esperanto‘), wird angst und bange, wenn er sich die politischen Entwicklungen in Deutschland anschaut. Das gestand der Rapper in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.

Die Politik muss aufräumen

„Es gab immer Rassisten und Nationalisten und rechte Menschen, aber es gibt eben inzwischen eine Partei, die im Bundestag sitzt, unter deren Schirm – zumindest deren rechtem Flügel – sich Menschen sammeln können mit der Gesinnung.“ Es mache ihm Sorgen, dass nicht genug gegen Rechts getan wird. „Wenn man den NSU-Prozess verfolgt hat und über Warnsignale redet oder sowas, fragt man sich natürlich, wie viel braucht es für die Politik, um wirklich zu sagen: Wir räumen auf mit der Art und Weise, wie der Verfassungsschutz umgegangen ist mit der Rechten?“

Max Herre kritisiert Untätigkeit

Ist es vielleicht sogar schon zu spät? Schließlich sitzen rechte Parteien mittlerweile in Parlamenten. Rechtes Gedankengut werde damit salonfähig. „Damit wird es institutionell“, sorgt sich der Musiker, der Parallelen zur Weimarer Republik sieht. Die Rechtsextremen sind jetzt Entscheidungsträger, und das „ist die Dimension, die so gefährlich daran ist und die auch diese Parallele zulässt zur Weimarer Republik“. Der Star fürchtet „dass da eine Mechanik dahinter ist, die viel größer ist und auch ein gesellschaftlicher Nährboden, der das erzeugt, der immanenter ist, als das mancherorts gesagt wird.“ Er fügt hinzu: „Natürlich fragen wir uns alle, wie viele Halles braucht es?“ Eine Frage, die sich nicht nur Max Herre stellt.