Bild von R. Kelly

R. Kelly (52) wurde Gegenstand einer Petition.

Dem Musiker (‘I Believe I Can Fly’) wird seit Jahren Pädophilie und sexueller Missbrauch vorgeworfen. In den USA wurde nun kürzlich eine Dokuserie ausgestrahlt, die sich mit den Vorwürfen gegen ihn beschäftigt und zahlreiche vermeintliche Opfer zu Wort kommen lässt. Die Sendung hat ein Erdbeben ausgelöst und viele Stars haben sich seit der Ausstrahlung von R. Kelly distanziert und gemeinsame Kollaborationen von Streaming-Plattformen entfernen lassen. Das ist aber nicht genug, finden seine Kritiker. Am Mittwoch [16. Januar] versammelten sich zahlreiche Demonstranten von verschiedenen Gruppen wie Black Women’s Blueprint, Care2, sowie Color of Change vor dem Gebäude von Sony Music in New York, um zu erreichen, dass der Rapper von seinem Label fallen gelassen wird. Dazu ließen sie eine Petition unterzeichnen, die sie öffentlich machten. In einem Statement der Demonstranten heißt es: „Das Programm ‘Surviving R. Kelly’ von Showtime ist eine Untersuchung von R. Kellys jahrzehntelangem angeblichem Missbrauch von jungen schwarzen Frauen und Mädchen, die man nicht länger ignorieren kann. Die Musikindustrie hat ihm das nicht nur ermöglicht, sondern davon auch noch profitiert. R. Kelly war in der Lage, weiterhin verletzliche schwarze Mädchen zu missbrauchen, weil Firmen wie RCA (sein Musiklabel) mit Tantiemen versorgten, die seinen Sexhandel finanziert und seine Maske aufrecht erhalten haben.“

Dass RCA und die Muttergesellschaft Sony R. Kelly absägen wird, ist allerdings unwahrscheinlich, denn die Dokuserie hatte einen für Sony angenehmen Nebeneffekt: Nach der Ausstrahlung schossen die Streaming-Zahlen von R. Kelly-Songs in die Höhe. Je mehr er Bestandteil der öffentlichen Diskussion ist, desto erfolgreicher ist er.

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