Bild von Pierpaolo Piccioli

Pierpaolo Piccioli dachte zum ersten Mal seit vielen Jahren nur an sich selbst.

Warum? Der Kreativling nahm im vergangenen Sommer den Platz des Chefdesigners bei Valentino ein, nachdem seine langjährige Gefährtin Maria Grazia Chiuri dort kündigte, um Artistic Director bei Dior zu werden. Für Frühjahr/Sommer 2017 war er also das erste Mal allein für eine Kollektion verantwortlich – höchste Zeit, sich zu fragen: Wer bin ich eigentlich?

„Ich begann die Kollektion damit, nur an mich selbst zu denken“, verriet Pierpaolo im Gespräch mit ‚harpersbazaar.com‘. „Alleine zu sein, ist etwas völlig anderes, alles fühlt sich viel emotionaler an. Ich musste tiefer in meine Identität vordringen, das machte den ganzen Unterschied aus.“ So emotional diese Reise auch gewesen sein mag: Sie war nötig, um Valentino weiterzubringen. „Ich wollte nicht einfach eine neue Kollektion veröffentlichen – ich wollte ein Manifest abliefern“, betonte Pierpaolo Piccioli.

Das Ergebnis dieses Traums kann sich sehen lassen: Der Designer legte eine Kollektion vor, die nicht nur von der Renaissance, sondern auch von den 70ern und 80ern inspiriert schien. „Ich bin durch und durch Italiener und meine Wurzeln liegen nah an der italienischen Renaissance“, lächelte der Modemacher. „Ich wollte eine Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Zukunft schaffen.“

Das ist Pierpaolo Piccioli gelungen: Seine ersten Solo-Entwürfe für Valentino fanden viel Anklang bei Fans und Kritikern.