DE Showbiz – Als Nirvana 1991 ihr Album ‚Nevermind‘ herausbrachten, blieb nicht nur ihr Song ‚Smells like Teen Spirit‘ in Erinnerung. Auch das Cover der Produktion schrieb Musikgeschichte. Es zeigt ein nacktes Baby unter Wasser, das nach einer auf einem Angelhaken gespießten Dollarnote greift.
Nirvana soll „dauerhaften Schaden“ zugefügt haben
Besagtes Baby ist nun längst erwachsen und sauer. Spencer Elden (32) verklagte die Band wegen „rechtswidrigen Verhaltens“, da sie ihm seiner Meinung nach „dauerhaften Schaden“ zugefügt hat. Für ihn ist dieses Bild Kinderpornografie. Zunächst war er nicht erfolgreich, denn ein Bezirksgericht wies die Klage im vergangenen Dezember wegen der 10-jährigen Verjährungsfrist ab. Aber er ging in Berufung, und jetzt wird wieder verhandelt. Am Donnerstag (21. Dezember) hob das US-Berufungsgericht die Entscheidung des Bezirksgerichts auf und entschied, dass jede neue Veröffentlichung des Bildes die vorherige Verjährung von Eldens Anspruch aufhebt.
Spencer Elden sieht sich als Opfer von Kinderpornografie
„Opfer von Kinderpornografie können durch die Wiederveröffentlichung des pornografischen Materials einen neuen Schaden erleiden“, begründete Richterin Sandra Segal Ikuta das Urteil. „Diese Schlussfolgerung steht im Einklang mit der Auffassung des Obersten Gerichtshofs, dass jedes Betrachten von Kinderpornografie eine Wiederholung des Missbrauchs des Opfers darstellt.“ Der Fall wird an eine untere Instanz zurückverwiesen, wo Spencer Elden beweisen muss, dass es sich bei dem Bild um Kinderpornografie handelt. Nirvana-Sänger Kurt Cobain (†27), der den Einfall für das Cover hatte, fand den Vorwurf der Kinderpornografie immer absurd. Die übrigen Mitglieder Dave Grohl und Krist Novoselic ließen ihre Anwälte zum Urteil sprechen. „Wir werden diesen unbegründeten Fall mit Nachdruck verteidigen und gehen davon aus, dass wir ihn gewinnen werden“, betonte Nirvana-Anwalt Bert Deixler in einer Erklärung.
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