Bild von Jussie Smollett

Der Fall um den Angriff auf Jussie Smollett (36, ‚Empire‘) ist bizarr. Die Polizei ist überzeugt, dass der rassistisch-homophober Angriff auf den Schauspieler Ende Januar fingiert gewesen ist. Dennoch entschied eine Jury diese Woche, sämtliche Anklagepunkte fallen zu lassen.

Unschuldig vor dem Gesetz

Damit hat Jussie Smollet noch mal Riesenglück gehabt: Wäre er in allen Punkten angeklagt und womöglich schuldig befunden worden, hätte er für Jahrzehnte in den Knast wandern können. Doch seit Dienstag [26. März] ist der Schauspieler wieder ein freier Mann, zumindest technisch. Denn die Behörden sind nach wie vor davon überzeugt, dass Jussie Smollett ein erfundenes Verbrechen zu Protokoll gegeben hat, und machen daraus auch kein Geheimnis — und das bringt Smolletts Anwältin auf die Palme.

Jussie Smolletts Rechte mit Füßen getreten

Patricia Brown Holmes will keine noch so versteckten Anschuldigungen gegen ihren Mandanten mehr hören: „Der Fall ist abgeschlossen“. Laut Holmes sollte „kein Vertreter der Behörden mehr die Rechte meines Mandaten mit Füßen treten.“ Ein Angeklagter könne nur vor Gericht schuldig gesprochen werden, ansonsten gelte für Jussie Smollett die Unschuldsvermutung. Besonders der Polizeichef Chicagos, Eddie Johnson, sowie der Bürgermeister der Stadt, Rahm Emanuel, sehen den Freispruch kritisch und halten mit ihrer Meinung auch nicht hinterm Berg.

„Niederlage des Gesetzes“

„Smollett hat diesen Scherz verübt. Glaube ich, dass der Gerechtigkeit gedient wurde? Nein. Ich glaube, dieser Stadt gebührt noch eine Entschuldigung“, schimpfte Johnson nachdem klar wurde, dass Smollett sich nicht vor Gericht verantworten muss. Auch Bürgermeister Emanuel ist sich sicher, dass der Freispruch eine Fehlentscheidung war und bezeichnet das Fallenlassen der Anklage als „Niederlage des Gesetzes“, die Stadt Chicago werde durch den Schmutz gezogen. Jussie Smollett beteuert nach wie vor seine Unschuld — auch als freier Mann.

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