Bild von R. Kelly

Die Dokumentation ‚Surviving R. Kelly‘ und eine wachsende Anzahl von Frauen, die ihm Missbrauch vorwerfen zeigen erste Folgen: Am Freitag [22. Februar] stellte sich R. Kelly (52, ‚I Believe I Can Fly‘) der Polizei. Zu erdrückend waren die Anschuldigungen gegen ihn geworden, nachdem sich ständig neue Opfer meldeten. Im orangefarbenen Overall wurde der R’n’B-Sänger am Montag dem Haftrichter vorgeführt.

„Ein Rockstar muss niemanden zwingen“

Die Aussagen von insgesamt vier vermeintlichen Opfern führten zu R. Kellys Verhaftung: Der Star wird angeklagt, die Frauen schwer sexuell missbraucht zu haben. Besonders schockierend: Drei von ihnen sollen zum Zeitpunkt der Tat gerade einmal zwischen 13 und 16 Jahre alt gewesen sein.

Doch erwartungsgemäß streiten der Grammy-Gewinner und sein Anwalt Steve Greenberg die Vorwürfe ab. „Er hat niemanden zum Sex gezwungen. Er ist ein Rockstar. Er hat es nicht nötig, sich Sex mit Gewalt zu verschaffen“, so Greenbergs bizarre Verteidigung gegenüber Reportern am Wochenende, das der Sänger hinter Gittern verbracht hatte.

Verschwörung gegen R. Kelly?

Ursache und Wirkung werden bei R. Kellys Verteidigung auf den Kopf gestellt. Die strittige Dokumentation sei nicht entstanden, weil R. Kelly, der bereits 2008 wegen des Besitzes von Kinderpornografie verurteilt worden war, ein vermeintlicher Sexverbrecher ist, so die Anwälte. Vielmehr werde er aufgrund der Ausstrahlung von ‚Surviving R. Kelly‘ als solcher dargestellt: „Frauen haben sich in einer Verschwörung zusammengeschlossen und lassen sich jetzt als Opfer darstellen.“

In der umstrittenen Doku geht es um teilweise Jahrzehnte zurückliegende Anschuldigungen sexueller Gewalt. Viele der vermeintlichen Opfer trauen sich erst jetzt, offen über ihre Erlebnisse zu sprechen, ihre Zahl steigt beständig. R. Kelly kam gegen eine Kaution von umgerechnet 88.000 Euro auf freien Fuß. Sein nächster Gerichtstermin ist im März.

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