Bild von Mesut Özil

DE German Stars – Wer erfolgreich Fußball spielt, der macht sich nicht nur Freunde. Das weiß auch Mesut Özil (31) nur zu gut. Doch der Star des Londoner Vereins Arsenal wusste in der Vergangenheit oft genug, die Kontroverse um seine Person anzuheizen. Er selbst steht noch immer zu seinen Entscheidungen.

Wut nach WM-Aus

Das Foto, das das Ende seiner Nationalmannschaftskarriere einläutete, wurde im Frühjahr 2018 veröffentlicht. Mesut Özil hatte sich gemeinsam mit seinem Nationalmannschaftskollegen İlkay Gündoğan (28) von Manchester City in London mit dem schon damals umstrittenen türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan (65) getroffen. Es wurden Fotos gemacht, Trikots getauscht. Es war nicht das erste Mal, dass Mesut sich mit dem Staatsoberhaupt traf, doch die zeitliche Nähe zu den umstrittenen Wahlen in der Türkei löste einen Shitstorm aus. Auch auf Anfrage wollte sich der Spieler nicht von der Fotosession distanzieren. Nach dem frühzeitigen Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft bei der WM nur kurze Zeit später, bahnte sich die Wut auf das Team vor allem in Wut auf Mesut Özil ihren Weg. Der zog schließlich die Konsequenzen und trat zurück.

Mesut Özil weiß, dass es die richtige Entscheidung war

Es war ein Schritt, den Mesut nicht bereut. Im Interview mit ‚The Athletic‘ bekräftigt der Star: „Rückblickend weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war.“ In der Kritik, die er und İlkay Gündoğan einstecken mussten, habe so viel Rassismus gesteckt. Gleichzeitig sei niemand aufgestanden und habe sich schützend vor ihn gestellt. Als Propaganda für Erdoğans Politik wollte er das Foto nie sehen. Er würde sich auch mit Angela Merkel (65) treffen, wenn diese in London wäre, einfach aus Respekt. Eine Entschuldigung hält er nicht für notwendig. Den Rassismus in Deutschland hält der gebürtige Gelsenkirchener derweil für ein wesentlich dringenderes Problem, denn dieser sei in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Fans, die sich Hoffnung auf eine Rückkehr in die deutsche Nationalmannschaft machen, muss er derweil enttäuschen. „Das Kapitel ist vorbei“, bekräftigt Mesut Özil.

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