Bild von Kenneth Cole

Kenneth Cole (63) soll zurücktreten.

Mehr als 60 AIDS-Aktivisten haben einen offenen Brief unterschrieben, der die Niederlegung seines Amtes als amfAR-Vorstand fordert. Der Designer ist seit 2005 in dieser Position und setzte sich jahrelang für die AIDS-Forschung ein.

Doch nachdem ein Deal mit dem in Ungnade gefallenen Filmproduzenten Harvey Weinstein ans Licht kam, verlor Kenneth Cole den Respekt der Szene. So sollen er und Weinstein laut ‚The Huffington Post‘ 2015 gemeinsam eine Charity-Gala in Cannes ausgerichtet haben, deren Erlös zum Teil auch dazu diente, Weinsteins Schulden beim American Repertory Theater (ART) zu begleichen. Am Ende wurden die Einnahmen aber ungleich verteilt – der Hollywoodmogul erhielt 600.000 Dollar [508.000 Euro], dabei brachte das Event nur 900.000 Dollar [762.000 Euro] ein.

„Kenneth hat über die Jahre große Beiträge für amfAR geleistet. Aber diese Kontroverse und die anschließenden außergewöhnlichen Spaltungen innerhalb des amfAR-Vorstands machen es notwendig, die Seite umzublättern. So können sich die Mitglieder von amfAR weiter alleine auf ihre Mission konzentrieren“, erklärte amfAR-Vorstandsmitglied Peter Staley in einem Statement.

Bühnenautor Larry Kramer betonte gegenüber ‚NBS News‘, dass er sich Sorgen mache, dass „der ganze Schlamassel um Harvey Weinstein“ der Nonprofit-Organisation schaden werde. „Ich möchte, dass [Cole] Herkules ist, aber ich sehe nicht, wie er was tut. Das ist eine schmutzige Situation, die von ihm und dem Vorstand hervorgebracht wurde“, erklärte Larry. „Ich denke, er sollte zurücktreten.“

Kenneth Cole wehrte sich gegen die Vorwürfe und den offenen Brief, da dieser auf einer „falschen Erzählweise und einer Verzerrung der Fakten“ beruhe. Er sei seit 30 Jahren Teil von amfAR und habe geholfen, „hunderte von Millionen von Dollar für diese lebensrettende Arbeit zusammenzubringen. Ich habe nicht die Absicht, diese Mission zu vernachlässigen, aufgrund einer Transaktion, die entschieden legal und ethisch war, und die getätigt wurde, da es amfARs Mission diente.“