Bild von Judi Dench

Judi Dench (84) hatte sich bereits in der Vergangenheit erzürnt gezeigt ob der Entscheidung, Kevin Spacey (59) in ‘Alles Geld der Welt’ durch Christopher Plummer (89) zu ersetzen, nachdem sich mehrere Männer mit Missbrauchsvorwürfen gegen Kevin an die Öffentlichkeit gewandt hatten. Zensur sei keine Lösung, plädierte Judi damals.

Wo hört es auf?

Im Gespräch mit der britischen ‘Radio Times’ führt sie ihr Argument aus, verteidigt die Handlungen von Kevin Spacey und Harvey Weinstein (67) dabei aber nicht. Stattdessen konzentriert sie sich auf deren künstlerische Arbeit, die geschützt werden müsse, so Judi: „Werden wir jetzt zehn Jahre am Old Vic [Theater] leugnen? Alles, was [Kevin] als künstlerischer Leiter dort geleistet hat? Wie wunderbar er in all diesen Filmen war? Werden wir uns einfach weigern, einen Film zu sehen, der von Harvey produziert wurde? Man kann jemandem ein Talent nicht absprechen. Man könnte sich genauso gut weigern, sich ein Gemälde von Caravaggio anzusehen [einem Mörder], oder ein Theaterstück von Noel Coward [dem sexuelle Belästigung vorgeworfen wurde].“

Der Verbrecher als Künstler

Judi Dench ist dankbar, dass Harvey Weinstein ihre Karriere nicht zuletzt durch das Biopic ‘Iris’ vorangetrieben habe und dass Kevin Spacey ihr als guter Freund seelisch beistand, nachdem ihr Ehemann 2001 verstorben war. Als die Missbrauchsvorwürfe gegen Harvey Weinstein öffentlich wurden, war Judi Dench eine der ersten, die sich gegen seine Taten ausgesprochen hatte, indem sie sich schockiert zeigte von den „widerlichen“ Handlungen, die ihm zur Last gelegt werden. Von ihm produzierte Filme wie ‘Pulp Fiction’ und ‘Shakespeare in Love’ solle man trotzdem noch schauen dürfen.

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