Bild von Inga Humpe

DE Deutsche Promis – Inga Humpe (66) war schon dabei, als die Neue Deutsche Welle die Musikszene in Wallung brachte, wurde mit Hits wie dem DÖF-Uhrwurm ‚Codo‘ berühmt. Bereits damals, im Jahr 1986, habe sie die Kritik zu hören bekommen, sie sei langsam zu alt. Dass die Unterhaltungsbranche Frauen vorzeitig ins Abseits schiebt, will sie nicht hinnehmen.

Künstlerinnen werden aus dem Rampenlicht gedrängt

„Frauen ab 55, 60, man denkt, man braucht sie nicht. Sie sind als Künstlerinnen nicht mehr die ‚Objekte‘, die man sich wünscht“, klagte sie im ‚ZEITmagazin‘-Podcast ‚Und was machst du am Wochenende?‘. Diese Ausgrenzung, die in der Musik- und Unterhaltungsbranche gang und gäbe ist, habe gesellschaftliche Wurzeln, glaubt sie. Als sie mit ihrer Band Deutsch-Österreichisches Feingefühl (DÖF) den Hit ‚Codo‘ („Und ich düse, düse, düse im Sauseschritt…“) landete, ging es schon los: „Als ich 30 war, hatte ich den Codo-Hit schon hinter mir, da hieß es: Jetzt müssen wir aber mal auf die Uhr gucken, die ist ja eigentlich schon zu alt“, erinnerte sich Inga. „Ich war eigentlich immer zu alt.“

Inga Humpe will noch lange nicht verschwinden

Immerhin: „Das Alter hat sich schon etwas nach hinten verschoben“, stellte Inga fest und rüttelt weiter an weiblichen Rollenklischees. Denn dass es überhaupt ein Thema ist, will Inga nicht akzeptieren. „Wo sind denn die Frauen meines Alters in der Öffentlichkeit? Ist doch kaum noch jemand da. Und das empfinde ich durchaus als ein gesellschaftliches Problem. Frauen haben nach wie vor jung und formbar zu sein. Ich halte eisern dagegen“, sagte die gebürtige Hagenerin im vergangenen Jahr im ‚taz‘-Interview. Darum gilt für sie weiterhin die Maxime aus ihrem Humpe&Humpe-Song ‚Ich und Elaine‘: „We are female musketeers“. Als weiblicher Musketier wird Inga Humpe sich hoffentlich noch lange Gehör verschaffen.

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