Bild von Harvey Weinstein

Die Verteidigung von Harvey Weinstein (67) in seinem bevorstehenden Missbrauchsprozess stand bislang unter keinem guten Stern. Mehr als ein halbes Dutzend Anwälte wurden entweder von dem Produzenten abgesägt oder warfen selbst das Handtuch. Nun stellte der 67-Jährige in New York sein neues Team an Verteidigern vor.

Eine Frau mit „Biss“ verteidigt Harvey Weinstein

Bei dem Gerichtstermin am Donnerstag ging es nur um Formalitäten, er sorgte dennoch für reichlich Aufsehen. Denn nur rund zwei Monate vor Beginn seines Prozesses rollte Harvey Weinstein mit einem neuen Anwaltsteam vor einem New Yorker Gericht an. Donna Rotunno, Damon Cheronis und Arthur Aidala werden den einstigen Erfolgsproduzenten juristisch vertreten.

Insbesondere die Ernennung von Donna Rotunno sorgt schon jetzt für Kontroverse. Die Chicagoer Anwältin hat sich auf die Verteidigung von Männern in Missbrauchsprozessen spezialisiert und äußerte sich in der Vergangenheit höchst kritisch über die #MeToo-Bewegung.

Die habe Frauen „keinen Gefallen“ getan, wie sie dem ‚Chicago Magazine‘ einmal sagte. „Ich glaube daran, dass Frauen selbst für ihre Entscheidungen verantwortlich sind.“ Sie glaube außerdem, dass sie mit „bissigeren“ Methoden vor Gericht durchkommen würde, da sie eine Frau sei.

Im September geht der Missbrauchsprozess los

Schon im September soll der Strafprozess gegen Harvey Weinstein losgehen. Darin klagen ihn zwei Frauen wegen Vergewaltigung und erzwungenem Oralverkehr an. Die Vorfälle sollen 2004 beziehungsweise 2006 stattgefunden haben.

Die ersten Anschuldigungen gegen den ehemaligen Hollywood-Mogul in der „New York Times“ brachten im Oktober 2017 die #MeToo-Bewegung ins Rollen. Mittlerweile sind es mehr als 70 Frauen, die Harvey Weinstein des sexuellen Missbrauchs beschuldigen. Der beteuert nach wie vor seine Unschuld.

© Cover Media