Bild von Gillian Anderson

Gillian Anderson (50) hat ihren Frieden mit Dana Scully gemacht.

Das war jedoch nicht immer so, wie die Schauspielerin unlängst in einem Interview mit der ‚Süddeutschen Zeitung‘ verriet. Eigentlich war Gillian Anderson angetreten, um über ihre Netflix-Serie ‚Sex Education‘ zu sprechen. Doch unweigerlich, so der Star, kommt das Thema immer wieder auf ‚Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI‘, die Serie, mit der ihr vor 25 Jahren der internationale Durchbruch gelang: „Ob es mich stört oder nicht, dass ich immer und immer wieder auf ‘Akte X’ angesprochen werde, ist ehrlich gesagt vollkommen zweitrangig. Ich kann es nicht ändern – und hatte genug Zeit, mich damit zu arrangieren.“ Ihre Figur Dana Scully war bahnbrechend: eine kühle Wissenschaftlerin im Hosenanzug. Die Macher der Serie hatten ein ähnliches Image wie das der Agentin Clarice Starling in ‚Das Schweigen der Lämmer‘ im Kopf, oscarprämiert dargestellt von Jodie Foster (56), als sie Gillian Anderson auswählten. Die Rechnung ging auf: Vielerorts spricht man heute vom ‚Scully-Effekt‘, wenn es darum geht, dass immer mehr junge Frauen in wissenschaftliche Berufe drängen.

Doch die Schauspielerin sah sich lange Zeit derart von ihrer Paraderolle definiert, dass sie schließlich sogar nach London floh, wo sie als Kind gelebt hatte, um einen Neustart zu wagen. Mit dem britischen Akzent kamen die Rollen zurück, und Gillian Anderson begann schließlich, Dana Scully als Feministin in positivem Licht zu sehen: „Damit assoziiert zu werden, ist mir […] eine Ehre.“ Der entspannte Umgang mit der Agentin, die ihre Karriere definierte, öffnet ihr heutzutage neue Türen, wie die zur Netflix-Komödie ‚Sex Education‘, in der sie eine Sextherapeutin spielt: „Was mir vor allem gefällt, ist die Tatsache, dass ich hier endlich mal meine witzige Seite zeigen kann.“ Das hat sich Gillian Anderson auch mehr als verdient.

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