DE German Stars – Dieter Hallervorden (85) will nicht kampflos aufgeben. Der Darsteller und Unternehmer führt das Schlossparktheater in Berlin seit 2008. Doch für Kulturtreibende ist dieses Jahr ein besonders hartes. Bereits im Frühjahr mussten Theater und Kinos aufgrund der Coronavirus-Pandemie schließen.
Alle Macht der Kunst
Jetzt sollen sie im deutschlandweiten Lockdown light erneut dicht machen. Dieter Hallervorden selbst ist finanziell zwar nicht vom Bankrott bedroht, doch für ihn geht es bei der von der deutschen Regierung bestimmten Schließung seines Schlossparktheaters um weit mehr als nur ums Geld – es geht um die Freiheit. Deswegen hat er sich entschieden, gegen die Schließung zu klagen, wie er gegenüber ‚Bild‘ erklärt: „Ich möchte damit eine politische Entscheidung korrigieren, weil ich sie für unverhältnismäßig und in Teilen für rechtswidrig halte. Ich berufe mich auf die Freiheit der Kunst, die im Gegensatz zur Freiheit der Berufsausübung keine Einschränkungen kennt.“
Dieter Hallervorden fordert Einsicht
Das Gericht muss das Theater des Comedian als sicher einstufen, damit der Unternehmer mit seiner Klage Erfolg hat. Dass Kulturstätten schließen müssen sei ein Unding. Schließlich werde anderen Unternehmen erlaubt, geöffnet zu bleiben, auch wenn das Risiko eines Besuches mindestens genauso hoch sei: „Ich fordere von der Politik die späte Einsicht, dass Anfahrten zu Bekleidungsgeschäften und Friseuren risikobehafteter sind und dass Friseure ihren Kunden weit näher kommen als Schauspieler ihren Zuschauern.“ Um sein Schlossparktheater weiter betreiben zu können würde Dieter Hallervorden sogar die Hälfte der Taxikosten übernehmen, sollten sich Menschen die Fahrt nicht leisten können. Entscheidend für die Sicherheit der Besucher sei nämlich, dass sie nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.