Bild von Gil Ofarim

DE Deutsche Promis – Gil Ofarim (41) steht ab Dienstag (7. November) in Leipzig vor Gericht. Vor zwei Jahren hatte der Sänger in einem Video auf Social Media behauptet, ihm sei in einem Hotel in der Stadt der Check-In unter Verweis auf seinen Davidstern verweigert worden. Es kam zu Protesten gegen das Hotel, doch der Vorwurf des Antisemitismus konnte nie bewiesen werden.

Große Sicherheitsvorkehrungen

Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet, und es ist der jüdische Musiker, der sich unter anderem wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung vor Gericht verantworten muss, inmitten einer aufgeheizten weltpolitischen Lage, bei der sich Übergriffe auf jüdische Mitbürger*innen wieder häufen. Es herrschen daher auch strengste Sicherheitsvorkehrungen: Anstelle der sonst üblichen 100 Zuschauer*innen haben nur 85 Zutritt zum Gerichtssaal, die Hälfte der Plätze ist für die Presse reserviert. Zivilbeamt*innen sollen für zusätzliche Sicherheit sorgen, alle Anwesenden werden vor Betreten des Gerichts gründlich durchsucht. „Wir sind auf unterschiedliche Szenarien vorbereitet“, erklärte Vize-Gerichtspräsident Johann Lagenlauf.

Gil Ofarim bleibt bei seiner Darstellung

Gil Ofarim selbst bleibt bei seiner Darstellung der Vorfälle vom Oktober 2021. Noch am Wochenende sprach der Musiker mit ‚Welt am Sonntag‘. „Ich weiß, was mir passiert ist. Es ging mir nicht um den Mitarbeiter, sondern um Antisemitismus…Ich bin froh, dass jetzt viel herauskommen wird, was bisher nicht gesagt oder geschrieben worden ist.“ Mit der heftigen Kettenreaktion, die er mit seinem Posting ausgelöst hatte, hätte er allerdings nicht gerechnet.

Die lässt sich jetzt nicht mehr aufhalten, das Interesse am Prozess ist gigantisch So meldete die ‚Frankfurter Rundschau‘, dass die ersten Journalist*innen bereits seit fünf Uhr morgens vor dem Landgericht Leipzig ausgeharrt hätten. Zehn Tage sind für den Prozess gegen Gil Ofarim anberaumt.

Bild: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt