Bild von Sebastian Krumbiegel

DE Deutsche Promis – Beängstigende Szenen in Deutschland. Gleich zwei Mal mussten Veranstaltungen mit Sebastian Krumbiegel (57) am Wochenende von der Polizei geschützt werden. Der Grund: Weil der Sänger der Band Die Prinzen sich gegen rechts stark macht, befürchtete man Übergriffe von Rechtsextremen. Zuvor hatte es bereits Drohungen gegen den Star gegeben.

Nicht in die Flucht treiben lassen

Bereits am Freitag hielt der Star eine Lesung in Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Hier hatte es im Vorfeld Drohungen gegen ihn gegeben, und die Veranstaltung stand kurz vor der Absage — doch Sebastian wollte sich nicht „von irgendeinem Mob“ einschüchtern lassen. „Für mich war es wichtig, mich nicht in die Flucht treiben zu lassen“, betonte der Leipziger. Die Situation in Deutschland sei ohnehin besorgniserregend: „Jetzt stand aber zur Debatte, ob die Veranstaltung abgesagt werden muss. Das ist eine ganz neue Dimension.“ Die Lesung fand schließlich doch vor ca. 80 Zuhörenden im Aktivzentrum Boddenhus statt, die Polizei war sicherheitshalber vor Ort. Am Folgetag gab der Sänger dann ein Konzert in einer Kirche in Schleusingen in Thüringen. Er sang im Rahmen einer Gegenveranstaltung, die von der evangelischen Kirchengemeinde organisiert wurde.

Sebastian Krumbiegel hat Unterstützung aus der Politik

Grund für die Gegenveranstaltung mit Sebastian Krumbiegel war ein Aufzug einer rechtsgerichteten Wählergemeinschaft. Laut Polizei nahmen rund 100 Menschen an diesem Marsch teil, zum Konzert mit Friedensgebet und stillem Protest vor der Kirche, erschienen 220 Menschen. Anschließend postete Sebastian auf X/Twitter: „‚Heldengedenken‘ in Schleusingen. Gruselige Bilder von Hardcore-Neonazis unter Führung von Tommy Frenck. 220 stabile Menschen waren bei meinem Konzert und haben sich danach am stillen Protest gegen diesen Wahnsinn beteiligt.“ Kulturstaatsministerin Claudia Roth sicherte dem Musiker gegenüber der Deutschen Presse-Agentur ihre Rückendeckung zu: “Ich unterstütze Sebastian Krumbiegel ausdrücklich bei seiner Entscheidung, gerade jetzt dort hinzugehen und seine musikalische Lesung durchzuführen. Es darf in unserem Land nicht dazu kommen, dass rechtsextreme Kräfte darüber bestimmen wollen, wo welche Form von Kultur stattfindet.“

Bild: picture alliance / Jens Niering | Jens Niering